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Ein „frivoles“ Frage- und Antwortspiel aus den 1950er Jahren
Bereits seit den 1930er Jahren stellte die Münchner Spielkartenfabrik F. X. Schmid (gegründet 1860) dieses „Frage- und Antwortspiel für Erwachsene“ her. Die Fragen und Antworten folgten dem jeweiligen Zeitgeist.
Unsere Ausgabe aus den späten 1950er Jahren beleuchtet eindrücklich die verklemmte Sexualmoral der Adenauerzeit. Der Aufdruck „Für Erwachsene“ spielt mit einer eindeutigen Erwartungshaltung und verleiht dem Spiel einen Hauch von Frivolität.
Die Spielregeln sind denkbar einfach. Die Mitspieler sollen sich um einen Tisch gruppieren „möglichst abwechselnd eine Dame und ein Herr. Verheiratete sollen auf jeden Fall getrennt sitzen“, so die Spielanleitung. Die 120 Karten werden verdeckt auf dem Tisch platziert. Es wird abwechselnd gezogen, auf jeder Karte befindet sich eine Frage und eine Antwort. Zuerst wird eine Frage vorgelesen und der Nachbar liest die Antwort auf seiner Karte und stellt dann seine Frage an seinen Nachbarn und so weiter, bis alle Karten vorgelesen sind. Ziel des Spiels ist es, durch die jeweilige neue Kombination von Frage und Antwort Gelächter zu provozieren.
Wirft man einen Blick auf die Fragen und Antworten, kann man heute den Erfolg dieses Spiels, das bis in die 1970er Jahre produziert wurde, kaum noch nachvollziehen, so befremdlich erscheint uns der damalige Humor. Vermutlich konnte die Lachwirkung durch den Konsum geistiger Getränke noch erheblich gesteigert werden.