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Rother Stadtfahne
Eine fürstliche Handarbeit
Als Stadtfahne oder Bürgerfahne wird die älteste noch erhaltene Fahne im Bestand des Museums Schloss Ratibor bezeichnet. Der Überlieferung nach wurde sie von Markgräfin Friederica Louise, der Gemahlin von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich, selbst gestickt und der Stadt Roth gestiftet.
Die 190 x 160 große Fahne stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und besteht aus blauer Seide mit Seidenatlasapplikationen und Metallstickereien. Auf einer Seite ist, umgeben von einem Lorbeerkranz, ein roter brandenburgischer Adler mit schwarz-weißem Herzschild und den Initialen C.W.F.M.Z.B. (Carl Wilhelm Friedrich Markgraf zu Brandenburg) angebracht. Die andere Seite schmückt das Rother Stadtwappen.
Grundlage des Rother Wappens stellte das schwarz-weiß gevierte Wappenschild der Hohenzollern dar. Als Burggrafen von Nürnberg bestimmten diese ab Ende des 13. Jahrhunderts nicht nur die Entwicklung Roths, sondern des gesamten Fürstentums Ansbach. Deshalb ist das Zollernschild auch Bestandteil anderer Städte im ehemaligen Fürstentum Ansbach. Zur Unterscheidung wurde in Roth ein rotes R in das linke obere Feld des landesherrlichen Zollernschildes eingefügt.
Die Fahne wurde lange Zeit in der Stadtkirche aufbewahrt. Im 19. Jahrhundert gelangte sie in das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg und zu Beginn des 20. Jahrhunderts kehrte sie in das neue Rother Museum zurück. 1993/1994 wurde sie umfassend restauriert.