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Ein Beispiel für protestantisches Totenbrauchtum
Eine Besonderheit des protestantischen Totenbrauchs, vor allem in den hohenzollerischen Gebieten Frankens, symbolisieren die Totenkronen, wie sich eine in der Sammlung des Museums Schloss Ratibor erhalten hat.
Das Exemplar besteht aus versilbertem Kupfer, Messing und Glassteinen.
Diese Krone fanden bei der Beerdigung Lediger Verwendung, wo sie auf den Sarg gelegt wurden. Vermutlich stehen sie in ihrer symbolischen Bedeutung in Zusammenhang mit den bei Hochzeiten getragenen Brautkronen und sollten so an die dem Verstorbenen nicht vergönnte Eheschließung erinnern.
Im 18. Jahrhundert wurden die Kronen immer aufwendiger und viele Familien verschuldeten sich, um sich eine „standesgemäße“ Krone leisten zu können. Markgraf Carl Wilhelm Friedrich bestimmte deshalb 1733, dass die Gemeinden oder Kirchengemeinden Totenkronen anschaffen sollen, die gegen eine Gebühr zum Begräbnis entliehen werden mussten.
So ist auch die aufwendig gearbeitete Rother Krone eine Leihkrone, die ursprünglich in der Stadtpfarrkirche aufbewahrt wurde.