Stadt Roth (Druckversion)

Teilweise hübsch, aber zwecklos

Rauchverzehrer waren vor allem in den 1950er und 1960er Jahren beliebte Dekorationsobjekte. Es handelt sich meist um figürliche Darstellungen aus Porzellan oder Steingut. Sehr verbreitet waren Tierdarstellungen und asiatische Motive.

Die Bezeichnung Rauchverzehrer bezieht sich auf den angeblichen Zusatznutzen, Tabakqualm zu „verzehren“, also die Raumluft zu säubern. Dies sollte mittels einer speziellen Glühlampe im Inneren geschehen. Über eine Öffnung konnte man in einen innenliegenden Hohlraum eine Duftessenz einfüllen. Die Hitze der Glühlampe verdampfte dann die Essenz. Das Prinzip gleicht einer normalen Duftlampe. Der Rauch konnte so natürlich nicht verzehrt, sondern nur überdeckt werden.

Das Licht der Glühlampe wurde zusätzlich ausgenutzt, um mehr oder weniger originelle Beleuchtungseffekte zu erzielen. Bei den Tierdarstellungen wurden gerne Glasaugen eingesetzt, die im Dunkeln leuchten und bei den architektonischen Objekten scheint Licht aus den Fenstern. Die nicht immer ganz geschmacksicheren Rauchverzehrer stehen für eine Zeit, in der Tabakkonsum zum guten Ton gehörte und das Bedürfnis nach Dekoration eine erste Blüte nach dem Krieg erlebte.

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