Stadt Roth (Druckversion)

Rother Dinge. Fast Vergessenes aus dem Leben in der Stadt

30. April bis 21. August, verlängert bis 30. November 2022

Anlässlich des Kreisstadtjubiläums erinnern wir an längst vergangene Geschäfte, Souvenirs und Ereignisse aus den letzten Jahrzehnten.

Wo kauften unsere Eltern und Großeltern ein, wie feierten sie, welche Gasthäuser und Diskotheken gab es und was waren die Großereignisse in der Stadt.

Fotografien, Plakate, Werbeartikel und Souvenirs lassen nostalgische Gefühle aufkommen. So warb die Chemische Reinigungsanstalt des Rother Bürgermeisters Heinrich Pürner mit dem Slogan „Lassen Sie Ihre Garderobe rechtzeitig behandeln, dann sind Sie immer sauber angezogen“ und verschenkte niedliche Kunststoffsparschweine an seine Kundschaft. Das Textilhaus Schlund in der Bahnhofstraße bot die passenden „gutsitzenden, formvollendeten Anzüge aus modernem Stoff“.

In der Stadthalle traten Willy Brandt und Franz Josef Strauß auf und 1972 war Roth endlich wieder Kreisstadt geworden.

Kirchweih im Schloss

7. bis 30. August 2020

Wer der Rother Kirchweih nachtrauert, kann sich ab dem Kirchweihauftakt (7. August) im Museum Schloss Ratibortrösten.

In einer kleinen Ausstellung erinnert das Museum an die höchsten Rother Feiertage, die dieses Jahr den bekannten Umständen zum Opfer fallen.

Gezeigt werden historische Kirchweihplakate, Dokumente und Fotografien zur Geschichte des Volksfestes. Das ehemals kirchliche Weihefest, das in Roth 1531 erstmals urkundlich erwähnt ist, aber sicher viel älter ist, hat sich im 19. Jahrhundert zu einem großen Volksfest entwickelt. Es gab Luftschiff-Auffahrten mit „Fallschirmabsturz“, das klassische Karussell des Schaustellers Schinnerer aus Uffenheim, 1921 gar einen italienischen Eis-Palast und 1936 den ersten Elektro-Scooter in Roth.

Sicher nur eine kleine Entschädigung für den mühsam ergatterten Platz am Biertisch auf demFestplatz. Aber auch sicher ein nostalgisches Panorama für alle Rother Kirchweih-Fans.

Geöffnet von 7. bis 30. August, Dienstag bis Sonntag zwischen 10:00 und 17:00 Uhr.

Leibesübungen - zur Geschichte des Sports in Roth

18. Oktober bis 30. November 2019

Wann begannen die Rother sich in ihrer Freizeit körperlich zu betätigen – und warum? Welche Sportvereine gab es? Warum konnten die Turner die Fußballer nicht leiden? Und wer waren die Stars unserer Urgroßeltern? Diese und weitere Fragen will die Ausstellung im Museum Schloss Ratibor beantworten. Historische Fotos und Sportgeräte erzählen aus der Zeit, als Sport noch Leibesertüchtigung hieß.

Bild: Michael Schramm von der Sport- und Spielvereinigung als Kreismeister im Stemmen

Kinder, Kegel, Klapperstorch. Kindheit in Roth

21. September bis 30. November 2018

Bilder und andere Zeugnisse werden Schlaglichter auf die Zeit werfen, als die Freizeit der Kinder sich noch im öffentlichen Raum abspielte. Als sich nach dem gemeinsamen Essen oder Kaffee trinken mit der Familie bei den Kindern langsam die Unruhe breitmachte und sie lauschten, ob schon die ersten Nachbarskinder Freigang auf der Straße hatten und man endlich losziehen konnte.

Welche Spiele wurden auf der Straße gespielt? Und wie war der Schulalltag? Was hatte es mit der Kinderbewahranstalt und der städtischen Milchküche auf sich? Brachte wirklich der Storch von Schloss Ratibor die Kinder? Und was haben Kegel mit Kindern zu tun?

Aber auch die weniger romantischen Seiten der Kindheit früher; Kindersterblichkeit und Kinderarbeit sowie das Verhältnis von Arm und Reich werden beleuchtet.

Zur Ausstellung wird ein Kalender mit historischen Fotografien Rother Kinder aus dem Stadtarchiv erscheinen.

Machtergreifung

Sonderausstellung vom 3. Oktober bis 30. November 2017

20. März bis 1. April 2018 barrierefrei in den Ratsstuben

Die Zeit des Nationalsozialismus fand nicht nur in Berlin, München oder Auschwitz statt. Auch in kleineren Städten, wie Roth, gab es Machtergreifung, Gleichschaltung, Verfolgungen und Auswirkungen des Krieges.

Die neue Sonderausstellung des Museums Schloss Ratibor beleuchtet dieses wohl dunkelste Kapitel der Rother Stadtgeschichte. Wer waren die Akteure? Wer die Opfer? Wie sah der Alltag im nationalsozialistischen Roth aus? Solchen Fragen geht die Ausstellung nach und versucht mit Bildern, Texten und Dokumenten Antworten zu geben.

Für Schulklassen bietet das Museum ein spezielles museumspädagogisches Programm zu dieser Ausstellung an, das auch in der Winterpause bis Ende Februar gebucht werden kann.

Der alte Kanal

3. Juni bis 24. Juli 2016

Die Foto-Dokumentation des alten Ludwig-Donau-Main-Kanals, der künstlichen Wasserstraße zwischen Bamberg und Kelheim, ist das Lebenswerk von Herbert Liedel und Helmut Dollhopf.

Über die Zeitspanne von cirka 40 Jahren hielten die beiden Fotografen das technische und kulturhistorische Meisterwerk des 19. Jahrhunderts in traumhaft schönen Landschaftsaufnahmen fest. Sie zeigen in Gegenüberstellungen die erschütternden Landschaftszerstörungen im Altmühltal auf, die der umstrittene Bau des Europakanals verursachte. Sie bemühten sich um historische Aufnahmen, welche Menschen und ihr Leben am alten Kanal in dessen besten Jahren anschaulich schildern.

Mit Hilfe ihrer Dokumentation und vielfacher Veröffentlichungen richten sie das Augenmerk und die Wertschätzung der Öffentlichkeit auf den Ludwigskanal und tragen damit sicherlich zu seiner Erhaltung bei.

Bereits 2015 sollte diese Langzeitdokumentation im Museum Schloss Ratibor gezeigt werden. Der überraschende Tod von Herbert Liedel am 28. Juni 2015 verhinderte dieses Vorhaben.

Nun, ein Jahr später, konnte die Ausstellung doch noch verwirklicht werden und ist so auch eine Hommage an einen großen Fotografen.

Roth in der Nachkriegszeit

14. Oktober bis 8. November 2015

Am 20. April 1945 wurde Roth von der US-Army besetzt und für die Bürger der Stadt war der 2. Weltkrieg beendet. Die folgende Zeit war turbulent, die Nazi-Eliten und mit ihnen ihre Provinzschergen suchten das Weite und es galt in kürzester Zeit ein Ordnungssystem zu errichten und langfristig an einem neuen Staat zu arbeiten.

Die alliierte Besatzungsmacht übernahm das Kommando und beauftragte örtliche Vertrauensleute mit der Verwaltung. So wurde Dr. Ernst Supf kommissarischer Bürgermeister von Roth, der die Stadt durch die Umbruchphase steuern und die erste freie Stadtrats- und Bürgermeisterwahl am 27. Januar 1946 vorbereiten sollte.  

Die Umstände waren teilweise chaotisch, ein gewaltiger Strom von Menschen ergoss sich durch das Land. Befreite KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter waren auf dem Weg nach Hause oder warteten als sogenannte Displaced Persons auf ihre Ausreise aus Deutschland, evakuierte Bombenopfer aus den größeren Städten suchte neue Unterkünfte oder versuchten in ihre Heimat zurück zu gelangen und Flüchtlinge aus den östlichen Teilen des Deutschen Reiches suchten eine neue Heimat.

Es galt den Mangel zu verwalten und gemeinsam mit den Amerikanern die Deutschen reif für die Demokratie zu machen.

Glücklicherweise hat sich ein ausführlicher Tätigkeitsbericht von Ernst Supf erhalten, der die Nachkriegszeit in Roth anschaulich schildert.

Die Ausstellung zeigt Bilder, Dokumente und andere Zeugnisse aus der Nachkriegszeit in Roth.

http://www.schloss-ratibor.de//de/aktuelles/sonderausstellungen/rueckblick/stadtgeschichte