Stadt Roth (Druckversion)

Erinnerung an das markgräfliche Jagdschloss

Betritt man das Treppenhaus von Schloss Ratibor, fallen einem sofort die großen präparierten Elchköpfe an den Wänden auf. Nun war das Rother Schloss ja als markgräfliches Jagdschloss gebaut worden, in dem man selbstverständlich mit Jagdtrophäen rechnen kann – aber Elche in Franken?

Der Erbauer des Schlosses, Markgraf Georg der Fromme, war ein begeisterter Jäger und in den Wäldern um Roth stellte er hauptsächlich Hirschen, Wildschweinen und Auerhähnen nach. Der Hauptbau des Schlosses war beim Verkauf 1857 zur Einrichtung des Landgerichts mit einer großen Zahl von kapitalen Hirschgeweihen ausgestattet, die damals zum großen Teil verkauft wurden. Blieben damals die Elchköpfe zurück oder wurden sie erst später nach Roth gebracht?

Vermutlich handelt es sich bei ihnen um die die letzten erhaltenen Ausstattungsstücke der Markgrafenzeit. Nach Abschluss des Schlossbaues bat Georg der Fromme, wie erhaltene Briefe dokumentieren, bei Herzog Albrecht von Preußen um Elchgeweihe („Elendshörner“) für sein neues Jagdschloss in Roth. Die mächtigen Köpfe machten etwas her und dokumentierten die Beziehungen zum preußischen Hof, der in seinen ostpreußischen Wäldern der Elchjagd nachgehen konnte. Ob es sich dabei um die erhaltenen Köpfe handelt, ist nicht ganz sicher, doch ist es durchaus wahrscheinlich.

http://www.schloss-ratibor.de//de/museum/museum-digital/aus-der-sammlung/schloss/elchtrophaeen