Stadt Roth (Druckversion)

Notizen eines Schlachtenmalers

Vor 150 Jahren endete der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 mit der Kaiserproklamation des Deutschen Kaiserreiches im Spiegelsaal von Versailles und dem folgenden Frieden von Frankfurt.

In den Kriegen des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass Militär- oder Schlachtenmaler die Armeen begleiteten und die Ereignisse später in oft monumentalen Gemälden festhielten.

Einer der bekanntesten Militärmaler war Louis Braun (1836-1916) aus Schwäbisch Hall. In unserer Gegend ist er vor allem als zeitweiliger Besitzer der Burg Wernfels bei Spalt bekannt. Das Museum Schloss Ratibor besitzt eine größere Zahl seiner Werke, vor allem Skizzen und Zeichnungen.  

Die Ölskizze, in der noch die Köpfe der Akteure fehlen, zeigt einen verwundeten Soldaten, der gerade von einem Kameraden am Oberschenkel verbunden wird.

Anders als in den später im Atelier entstandenen Gemälden, die von ihrer übertriebenen Heroisierung des Kriegsgeschehens leben, sind die unmittelbar am Schauplatz entstandenen Skizzen von einer direkten Eindrücklichkeit des Geschehenen geprägt. Auch ohne den ausgearbeiteten Gesichtsausdruck oder gerade deswegen, vermittelt die Skizze die gegenseitige Zuwendung der beiden Schicksalsgenossen.

http://www.schloss-ratibor.de//de/museum/museum-digital/aus-der-sammlung/kunst-und-kunsthandwerk/oelskizze-von-louis-braun