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Ölgemälde von Ferdinand Wagner im Speisesaal
Die Darstellungen der Gemälde im Speisesaal drehen sich alle um die Abhaltung einer großen Festgesellschaft im Schloss. Unser Bild spielt im “Keller", genauer gesagt im Weinkeller. Umrahmt von Weinfässern und beleuchtet von einer verdeckten Lichtquelle haben sich zwei Männer zum Kartenspiel niedergelassen.
Bei dem Kartenspieler im Vordergrund handelt es sich offensichtlich um einen Musiker, der seinen Auftritt beim Gastmahl und dem anschließenden Fest schon beendet hat. In dem Geldbeutel neben sich hat er vielleicht seine Gage, die er nun beim Spiel riskiert. Sein Mitspieler ist allerdings über dem reichlich genossenen Wein bereits vornübergebeugt auf der Tischplatte eingeschlafen, sein Weinglas liegt umgestürzt neben ihm. Der Musiker wendet sich von seinem schlafenden Gegenüber ab und seine Aufmerksamkeit einer Magd zu, welche ihm eine frische Weinkanne reicht.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches bekommt die Szene unterschwellig eine erotische Komponente. Der soeben noch kartenspielende Musiker umfasst die Magd, die ihm den Wein bringt und wendet ihr seinen Blick zu. Das von rechts kommende Licht beleuchtet ihr großzügig ausgeschnittenes Dekolleté und sie schlägt die Augen nieder, in einer Art die unwillkürlich die Assoziation eines "Schlafzimmerblicks" aufkommen lässt.
Wir wünschen allen Museumsfreundinnen und –freunden frohe Weihnachten und einen beschwingten Jahreswechsel.