Stadt Roth (Druckversion)

Eismaschine

Sommer, Sonne, Speiseeis

Der Eisbecher oder die Eiswaffel auf die Hand gehören zum Sommer wie Freibad und Große Ferien. Der Besuch einer Eisdiele war in Deutschland seit den 1920er Jahren nur in den größeren Städten möglich. Anderswo musste man auf den ambulanten Eissalon auf der Kirchweih warten oder man griff zur Eismaschine der Firma Alexanderwerk aus Remscheid. Sie stammt aus den 1930er Jahren und war für einen durchschnittlichen Haushalt gedacht.

Zur Herstellung von Speiseeis in dieser Maschine brauchte man Eis und dieses war damals noch nicht einfach im Gefrierfach des Kühlschranks vorhanden. Bis in die 1950er Jahre gab es überwiegend Eisschränke, in denen Eisblöcke gelagert waren, die für die Kühlung sorgten, aber regelmäßig ersetzt werden mussten. Das Eis wurde im Winter aus zugefrorenen Gewässern blockweise geschnitten oder später auch industriell hergestellt.

Die Maschine besteht aus einem hölzernen Eimer, in dem sich in der Mitte eine Büchse mit Rührwerk aus Blech befindet. In diese Büchse füllte man die Rohstoffe für sein Eis, also beispielsweise Milch, Sahne, Zucker und zerkleinerte Früchte. Um die Büchse herum füllte man den Eimer abwechselnd mit zerstoßenem Eis und Viehsalz. Vor dem Eisgenuss haben die Götter nun den Schweiß gesetzt. Drehte man an der Handkurbel, drehten sich die Büchse im Eisbad und darin in entgegengesetzter Richtung das Rührwerk. Das Eis entzog dem Büchseninhalt die Wärme und nach einiger schweißtreibender Kurbelei hatte man köstliches Speiseeis erzeugt.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden diese Maschinen überflüssig. Eisdielen wurden auch in den kleineren Orten eröffnet und in den Kühlabteilungen der Supermärket fanden sich industriell hergestellte Speiseeisspezialitäten.

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